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Sicherung von Naturschutz und Landschaftspflege durch lokale Gruppen

Katrin Prager (Presentation at the meeting of the Working Group “Geography and Nature Conservation“ (Arbeitskreis Geografie und Naturschutz), Stralsund, Germany, 27 September 2010)

Abstract

Ein zentraler Punkt in der Diskussionen über die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ist die Frage, wie die ökonomische Entwicklung ländlicher Gemeinden und die Erhaltung von Natur und Landschaft vereint werden können. Dabei beeinflussen exogene Faktoren (EU Fördermassnahmen, nationale Politik) die Entwicklung ebenso wie endogene Faktoren (Sozialkapital, demographische Entwicklung, Kommunalpolitik). Gruppen und Verbände, die sich aus Mitgliedern unterschiedlichen Nutzergruppen zusammensetzen, übernehmen eine wichtige Funktion in der Verknüpfung von übergeordneten Plänen und Programmen mit Aktivitäten vor Ort, und in der Koordination und Abstimmung verschiedener Interessen.

In der wissenschaftlichen Literatur werden die Selbststeuerung von Gemeinden, bottom up Prozesse und partnerschaftliche Ansätze als erfolgreich und zukunftsweisend für nachhaltige Landschaftsentwicklung eingeschätzt. Wie aber lokale Gruppen entstehen (endogene oder exogene Anreize), welche Aktivitäten sie durchführen und welchen konkreten Beitrag sie zu Naturschutz und Landschaftspflege leisten, dazu liegen wenig Daten vor. Kontinuität ist in der Landschaftspflege von hoher Bedeutung, doch wenn sich Gruppen auflösen oder ihre Aktivitäten einstellen, kann diese nicht gewährleistet werden. Daher sind Erkenntnisse darüber notwendig, welche Faktoren die Belastbarkeit und Lebensdauer der Gruppen beeinflussen, und wie politische Programme (z.B. LEADER) auf die Gruppen einwirken.

In Deutschland gründen sich seit den 80er Jahren Landschaftspflegeverbände, in denen Landwirte, Naturschützer und Kommunalpolitiker vertreten sind. Auch andere europäische Länder bieten Einblicke in interessante Strategien. In den Niederlanden gibt es seit 1992 Umweltkooperativen, die aus Landwirten und anderen Akteuren bestehen und deren Aktivitäten im Bereich Agrarumweltmassnahmen und nachhaltige ländliche Entwicklung gut erforscht sind. Ein vergleichbarer Verband in Österreich ist der Diestelverein (bis 2009). In Grossbritannien haben Farming and Wildlife Advisory Groups (FWAG) vielfältige Erfahrung in der Kombination von wirtschaftlichen Interessen der Landwirte mit Anliegen von Naturschutz und Landschaftspflege. Der Beitrag soll einen Überblick über die Gruppen und ihre jeweiligen Tätigkeitsfelder, Erfolge und Schwierigkeiten geben.

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Updated: 23 Jan 2024, Content by: KP